Die Geschichte des Fairen Handels reicht zurück bis in die siebziger Jahre. Der Absatz der Produkte erfolgte großteils in Weltläden. Kund*innen in den Weltläden wussten und wissen, dass alle Produkte dort aus Fairem Handel stammen.
Um den Produzent*innen weitere Absatzkanäle, etwa Supermärkte, zu erschließen, wurden Ende der achtziger Jahre Siegel entwickelt, um den Kund*innen dort die Unterscheidung zwischen Produkten aus konventionellem und Fairem Handel zu ermöglichen.
Aus verschiedenen solchen Initiativen wurde schließlich 1997 Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) gegründet. FLO vergibt über ihre nationalen Siegelorganisationen das Fairtrade-Siegel für Produkte, die gemäß diesen FLO-Standards zertifiziert wurden. Seit Anfang 2003 ist das Siegel der FLO in den meisten Ländern vereinheitlicht.
In Österreich tragen mehr als 1.100 Produkte das FAIRTRADE-Siegel. Im WELTLADEN begegnen Ihnen Produkte mit und ohne Fairtrade-Siegel. Und dennoch können Sie sicher sein, dass alle Produkte aus Fairem Handel stammen und dessen Kriterien erfüllen.
Fairer Handel ist weit breiter, als das Fairtrade-Siegel. Das Fairtrade-Siegel erlaubte es einerseits neue Absatzkanäle zu erschließen, andererseits lassen aber auch Firmen abseits der klassischen Fairhandelsimporteure Produkte zertifizieren, während sie den Großteil ihrer Erzeugnisse weiterhin konventionell handeln (etwa Nestlé). Es ist zwar sicher gestellt, dass die Rohstoffe des zertifizierten Produktes fair gehandelt sind, nicht jedoch, dass der Lizenznehmer (etwa Nestlé) sich insgesamt fair und nachhaltig verhält.