In den letzten Jahren wurden eine Reihe Fall- und Überblicksstudien über die Auswirkungen Fairen Handels auf Produzenten veröffentlicht. Diese Studien stimmen in einigen zentralen Punkten überein:
- Weniger Armut: Die verbesserte finanzielle Lage der ProduzentInnen/KleinbäuerInnen verringert die Armut und schafft Zukunftsperspektiven. Die Lebensumstände der ProduzentInnen verbessern sich durch Fairen Handel deutlich.
- Bessere Infrastruktur: Die Mehreinnahmen ermöglichen Investitionen in eine bessere Infrastruktur im Dorf (Schule, medizinische Einrichtungen, eigenes Verarbeitungszentrum für die Produkte etc.).
- Bessere Gesundheit: Die verbesserten Arbeitsbedingungen aber auch der verbesserte Zugang zum Gesundheitssystem bewirken eine bessere Gesundheit der ProduzentInnen und deren Familien.
- Mitbestimmung: Die KleinbäuerInnen und ArbeiterInnen lernen sich besser zu organisieren, ihre Bedürfnisse zu formulieren und diese in selbst bestimmten Projekten umzusetzen (Hilfe zur Selbsthilfe).
- Bessere Zukunftschancen: Bessere Preise als im konventionellen Handel und langfristige Partnerschaften ermöglichen Investitionen in Produktion und Qualität.
- Stoppt Abwanderung: Die Qualität der Produkte sowie die Produktivität werden gesteigert, schaffen neue Arbeitsplätze und verhindern die Stadtflucht.
- Schulbildung für die Kinder: Die Kinder erhalten eine bessere Schulbildung, weil sie zur Sicherstellung des täglichen Familieneinkommens nicht mehr beitragen müssen.
- Nachhaltigkeit: Der nachhaltige Einsatz von Ressourcen und das Bewusstsein für die Umwelt werden gestärkt.
- Stärkt Selbstvertrauen: Der Aufbau von wirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen verringert nicht nur die Armut, sondern verstärkt auch den Einfluss der Produzenten auf die allgemeine Entwicklung der Region/des Landes.
Sensibilisierung der KonsumentInnen: Die Fairtrade-AkteurInnen im Norden (Importorganisationen, Labelorganisationen, Weltläden) informieren und sensibilisieren die KonsumentInnen über die Problematik des aktuellen Welthandels. Sie stellen die positiven Auswirkungen des Fairen Handels dar und zeigen auf, welchen Einfluss ein verändertes, faires Einkaufsverhalten haben kann. Durch das geänderte Bewusstsein entsteht ein Druck auch auf konventionelle ProduzentInnen ihre Produktions- und Handelspraktiken zu überdenken und zu verbessern.
Corinna Haitzer fasst es in ihrer Diplomarbeit folgendermaßen zusammen: „Unbestreitbar ist, dass der Faire Handel einen positiven Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität der benachteiligten Produzenten in den Entwicklungsländern leistet. Er hilft das Einkommen und die Sozialleistungen für die Produzenten zu steigern sowie die Einkommenssicherheit durch regelmäßige Absätze und langfristige Handelsbeziehungen zu fördern. Weiters wird die Produktionsqualität verbessert, der Zugang der Kleinproduzenten zu Absatzmärkten im Norden eröffnet sowie die Entwicklung von Gemeinwesen gefördert. Jene Produzenten, die an einer Fair Handelsbeziehung beteiligt sind, erreichen in der Regel eine komfortable wirtschaftliche Absicherung – zu mindest für die Zeit, in der sie Teil des Fair Handelssystems sind.“ (Corinna Haitzer: Die Struktur des Fairen Handels: eine ökonomische Betrachtung. Universität Wien. 2006)
Hier finden Sie einen Überblick über verschiedene Studien zum Thema Fairer Handel und seine Auswirkungen.
Eine sehr umfangreiche, laufend aktualisierte Literaturliste zu den Auswirkungen des Fairen Handels und andere Themen finden Sie auf der Homepage des Fair Trade Institute.